Waschbär


Unsere Waschbärexperten im Netzwerk haben eine eigene Informationsseite über die maskierten Gesellen erstellt. Dort findet ihr detailliert alles rund um die Kleinbären, es werden Vorurteile mit Fakten entkräftet, Möglichkeiten zur friedlichen Koexistenz aufgezeigt und natürlich Hilfestellung im Notfall gegeben. 

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Waschbären unterliegen dem Jagdrecht. Gemäß der Verordnung vom 29.09.15 des HMUKLV dürfen verletzte, verwaiste oder kranke Tiere zu einer Auffangstation oder Tierarzt gebracht werden. Es besteht jedoch Meldepflicht über die Entnahme des Tieres, z.B. bei der Polizei, mit Ausnahme eines Funds im Siedlungsbereich.

 

Hilfsbedürftig sind:

  • verletzte oder kranke Tiere (Biss, Verkehrsunfall, Infektion)

  • Jungtiere, die allein über längere Zeit liegen oder rumlaufen

  • Jungtiere, die mit geschlossenen Augen außerhalb der Wurfhöhle liegen und auch nach gewisser Beobachtungszeit nicht vom Muttertier abgeholt wurden

Bei unverletzten, warmen Jungtieren kann eventuell eine Rückführung möglich sein, mehr dazu siehe weiter unten....

 

Bergung:

  • mit Decke, Handtuch oder bissfesten Handschuhen

  • Vorsicht: auch Welpenzähne sind schon spitz, aus Angst können die Tiere zubeißen

  • Jungtiere warm halten z.B. in einer Jacke, Schal oder in der Hand

     

Erstversorgung:

  • nach dem Fund: Kontakt mit einer Wildtierauffangstation
  • auf keinen Fall dem Tier gleich etwas zu trinken oder zu essen geben
  • ist das Tier schwer verletzt, muss es einem wildtierkundigen Tierarzt vorgestellt werden
  • keine Parasitenmittel oder Spot-on-Mittel benutzen. Flöhe, Zecken und Fliegeneier müssen umgehend (manuell) entfernt werden, dazu eignen sich Zeckenzange, Pinzette, ein Flohkamm oder eine unbenutzte bzw. saubere Wimpernbürste

 

Unterbringung:

  • Karton oder Transportbox mit Zeitungspapier oder Küchenrolle ausgelegt und einem kleinen Karton als Rückzug
  • als Ausstattung für die Box bietet sich ein Handtuch an, in das sich das Tier verkriechen kann
  • Jungtiere benötigen eine Wärmeflasche oder PET-Flasche mit warmem Wasser und mit Handtuch umwickelt
  • aber VORSICHT –Tier langsam erwärmen und Ausweichmöglichkeit bieten
  • kein Rotlicht, es trocknet die Tiere sehr schnell aus, gerade wenn sie noch kein Fell haben
  • das Tier immer fern halten von Katzen, Hunden und Kindern
  • die Box oder den Karton dunkel und ruhig bis zur Übergabe abstellen

 

Rückführung:

 

Bei einer Rückführung von Waschbärjungtieren sichergestellt werden, dass die Tiere im Rahmen der Rückführung wieder Anschluss an ihre Familie erhalten und von dieser versorgt werden. Hierzu ist bei einem Rückführungsversuch darauf zu achten, dass sich die Tiere nicht selbstständig vom Rückführungsort entfernen, jedoch von einem Alttier gefunden und mitgenommen werden können. Dafür kann sich beispielsweise ein oben geöffneter Käfig oder Welpenauslauf eignen. Bei Waschbären bietet sich zur Rückführung grundsätzlich die Dämmerungszeit morgens oder abends an. Es kommt jedoch auch vor, dass die Mutter tagsüber nach ihren Welpen sucht. Eine Wildkamera kann ggf. Aufschluss über den individuell geeigneten Rückführungszeitpunkt geben. Bei der Dauer eines Rückführungsversuches sind Alter und Zustand der Jungtiere, Fundortsituation und Wetterbedingungen zu berücksichtigen. Insbesondere bei der Rückführung von noch sehr jungen Welpen ist darauf zu achten, dass die Welpen nicht auskühlen. Rückführungsversuch(e) bedürfen immer einer genauen Absprache mit einer Auffangstation/Pflegestelle.